Dover und Brighton 23.-26.07.2019

Dann geht es los zum langen Schlag über den Ärmelkanal. Der Wind kommt zumindest nicht von vorn, das ist ja schon mal was. Die meiste Zeit mussten wir zwar Motoren, aber unser Code Zero kam auch zum Einsatz.

Das Verkehrstrennungsgebiet im Ärmelkanal müssen alle – auch Segelboote – beachten, d.h. Auf der richtigen Seite fahren und nur im rechten Winkel queren.

Die Anfahrt auf Dover ist spektakulär, riesige weisse Kreidefelsen, die Kap Arkona absolut in den Schatten stellen, gekrönt werden sie von einer alten Burg.

2sm vor dem Hafen Dover muss man sich bei der Port Control Dover auf VHF Kanal 74 anmelden. Das englisch das von Port Control zurückkommt ist nicht so leicht zu verstehen. Wir fahren an der östlichen Einfahrt ein, müssen den riesigen Hafen durchqueren und werden für das letzte Stück noch von einem Boot der Harbour Control begleitet.

An der Einfahrt zum Seglerhafen meldet man sich auf VHF Kanal 80 an (mit Bootslänge, Breite und Tiefgang) und bekommt einen Steg+Liegeplatz zugewiesen. Das klappt gut. Die Preise sind höher als in Kontinentaleuropa. Von unserem Liegeplatz aus haben wir einen guten Ausblick auf eine Strasse, die dicht an dicht von LKW’s mit Containern befahren wird – von und nach der Fähre nach Calais. Wie soll dieser Warenstrom später abgefertigt werden? Gerade ist in GB Boris Johnson zum neuen Premierminister ernannt worden.

Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zum Castle. Es gibt einen steilen kleinen Fußweg den uns der Hafenmeister in den Stadtplan eingezeichnet hat.

In den Kasematten des Castles von Dover war während des 2. Weltkrieges die zentrale Luftaufklärung Englands untergebracht. Heute ist dort unter anderem eine grosse Ausstellung über die Evakuierung der britischen und französischen Truppen aus Dünkirchen.

Im Hafen treffen wir noch ein anderes Boot aus Deutschland das an der ARC teilnehmen wird – SY Walter aus Dortmund. Da ist eine ganze Familie an Bord – die Mädchen Ella 8 Jahre und Carolin 12 Jahre sind für ein Jahr von der Schule freigestellt worden. Ob die Eltern sie an Bord unterrichten werden ist noch unklar, die Schule hat das nicht gefordert. Allerdings war die Anmeldeliste für die ARC+ schon voll und so werden sie direkt von Las Palmas nach Sankt Lucia segeln.

Am 25.07. machen sich dann alle 3 ARC-Teilnehmer auf den Weg nach Brighton. Wir fahren wieder an beeindruckenden Klippen und dem Beachy Head bei Eastbourne vorbei.

Brighton

Ein riesiger Hafen erwartet uns und der Hafenmeister gibt auf VHF CH80 genaue Anweisungen wo wir uns hinzulegen haben. Bei der Anmeldung im Büro erzählt er dann, das er den EU-Austritt GB’s ganz fürchterlich findet und er englische Freunde hat die jetzt in Berlin leben. Später in der Stadt sehen wir, das nicht nur er allein so denkt.

Hier in Brighton gibt es den Royal Pavilion den der Prince of Wales, der spätere Georg der IV von 1815-1822 nach dem Vorbild der indischen Mogulpaläste erbauen liess.

Das hat mich sehr beeindruckt – ein Haus wird mit einer ‚grünen‘ Fassade versehen, inclusive Bewässerungssystem. Leider konnte ich nicht fragen wie die Pflanzen über den Winter kommen.

Im Bahnhof von Brighton das (fast) obligatorische Klavier, an dem sich jeder versuchen darf. Dieser junge Mann drückte sehr hingebungsvoll alle Tasten auf die seine Finger mehr oder weniger zufällig gerade kamen.

In Brighton gibt es die Lane – ein großes Einkaufsviertel mit jeder Menge kleiner Geschäfte. Viele von ihnen verkaufen Dinge, die man so wahrscheinlich nur in England finden kann.

Und es gibt natürlich sehr viele, sehr alte, sehr schöne Pubs.

Es gibt viele junge Leute aus den verschiedensten Ländern, die anhand der umgehängten Ausweise oder Rucksäcke unschwer als Sprachschüler zu identifizieren sind. Anscheinend muss jeder mal nach Eastbourne oder Brighton zur Sommerferien-Sprachschule ;).

In Brighton trennen wir uns erst mal von den anderen ARC-Schiffen. Wir müssen nach Itchenor in die Northshore Werft wo Caroline gebaut wurde, weil wir eine Reparatur machen lassen müssen

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