Fort Lauderdale USA 27.05.-12.06.2021

Die Einreiseformalitäten waren wie gewohnt unproblematisch. Mit Uber sind wir zum Einklarieren in den Passagierhafen gefahren. Unsere Anfrage auf einen Liegeplatz in Fort Lauderdale wurde von fast allen Marinas negativ beantwortet. Wir sind mit unseren 42 Fuss Länge (42″ ca. 13m) einfach zu klein. Es gibt leider kaum Ankerplätze, Florida will verhindern das sich, auf Grund des schönen Klimas, einfache (arme) Leute hier dauerhaft als Bootpeople niederlassen.

Letztendlich sind wir in der Marina Bahia Mar untergekommen. Die nehmen Boote ab 40″, da hatten wir Glück mit unseren 42″ ! Unweit lagen Boote um die 100m, wir waren das kleinste Boot im Hafen und mussten trotzdem fast 170$/Tag berappen.

Hier in Fort Lauderdale sind die Strände extrem gut gepflegt. Es gibt viele Möglichkeiten Sport zu treiben, zu grillen und gute Kinderspielplätze. Und alles ist kostenlos.

Am Strand trifft man die verschiedesten interessanten Typen: Bodybilder, Schönlinge, Halbnackte, religiöse Menschen und auch ehemalige Eingeborene.

Am 31. Mai war Memorial Day. Jedes Jahr am letzten Montag im Mai wird der im Krieg für die USA gefallenen Soldaten gedacht.

Covid Impfungen werden inzwischen wie sauer Bier angeboten… auch am Memorial Day.

Dies ist ein großes Volksfest mit vielen Veranstaltungen, Ausbilder vom Special Operations Command sind mit Fallschirmen und amerikanischer Flagge am Strand gelandet.

Eine Autoshow darf bei einem amerikanischen Volksfest nicht fehlen. Wahnsinn was in den USA alles eine Strassenzulassung bekommt.

Wir bereiten Caroline für Schiffstransport nach Mallorca vor, Segel und Bimini werden verpackt. Da hier in den USA Anker deutlich günstiger als in der EU sind (obwohl in der EU hergestellt!) kaufen wir einen neuen Edelstahlanker. Mit dem vorherigen hatten wir doch einige Probleme.

Wir hatten nur 3 Tage in Fort Lauderdale eingeplant und wollten dann nach Hause fliegen. Statt am 29. Mai hat sich die Ankunft des Transportschiffes täglich verschoben. Über das AIS konnten wir sehen das es unterwegs von Latein Amerika mehrfach Häfen angelaufen ist um weitere Fracht aufzunehmen.

Mit dem Boot konnten wir die Brücken des ICW (Intercaostal Water way) immer problemlos passieren und die Autofahrer mußten warten. Jetzt sind wir Autofahrer und müssen mit dem Leihauto ca. 10 Minuten warten bis alle Segler durch sind.

Gegenüber unseres Liegeplatzes legt im 2-Stundentakt ein Piratenschiff mit Kindern ab, jedesmal gibt es ein großes Getöse wenn die Kids ablegen oder zurück kommen.

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Natascha will nicht länger warten und fliegt mit dem ursprünglich gebuchten Flug nach Hause. Sie hat große Sehnsucht nach unseren Kinder und Enkeln. Der notwendige Coronatest für den Flug schmälert die Bordkasse um 200$!

Jochens Flug müssen wir canceln und er muss warten bis das Transportschiff für die Caroline da ist.

Jochen nutzt die Wartezeit und putzt und poliert die Caroline. Wir haben auch noch nirgends so saubere Boote gesehen wie hier. Die am Steg ansässigen Amis sind verwundert und fragen ungläubig nach warum Jochen sein Boot selbst putzt/poliert. Die meisten haben einen Dauerauftrag mit eienr Putzfirma, ständig rücken Putzkolonnen an und wienern was das Zeug hält. Dabei werden Unmengen Wasser und Chemie verbraucht. Auch auf Booten auf denen keiner wohnt laufen die Klimaanlagen auf Hochtouren.

Jochen sah sich schon so… wie auf dem Bild oben! Aber endlich, das Transportschiff Symphonie Sun kommt in Fort Lauderdale mit einer Verspätung von fast 2 Wochen am 10.06.2021 an.

Jochen ist wie vorgegeben am 11.06.21 15.00 Uhr pünktlich am Transportschiff, muss aber noch fast 2 Stunden davor hin und her motoren da sich die Verladung verzögert.

Dann ist es aber geschafft, Caroline steht sicher verzurrt an Deck. Leider hat sich ein Mann der Besatzung auf unseren Cockpittisch gestellt und den Deckel abgebrochen.

Der Rückflug für den 12. Mai ist gebucht und die digitale Einreiseanmeldung (seit 2 Tagen ist kein Test mehr notwendig wenn 2x geimpft) erstellt.

Ein letzter Spaziergang am Strand, Übernachtung in einem Hotel am Hafen und am nächsten Morgen ein leckeres Abschiedsfrühstück. Bezahlt mit der Amex-Karte – die dann auch promt gehackt wurde. Amex ruft bei Jochen an und fragte nach ungewöhlichen Transaktionen. Die Karte wird sofort gesperrt.

Nun geht eine tolle Reise zu Ende. Wegen der Corona-Pandemie ist einiges anders gelaufen als wir uns vorgestellt hatten, aber wir sind glücklich das wir losgesgelt sind. Viele andere planen ewig den langen Segeltörn und segeln dann doch nie los.

Wir haben so viele neue Erfahrungen gemacht, so viele nette Menschen getroffen, so viel Schönes erlebt und gesehen. Manche Vorurteile haben sich bestätigt, manche mussten/konnten wir komplett revidieren.

Und vor allem hat uns diese Reise geholfen nach dem Ausstieg aus unserem Berufsleben nicht in das berühmte Loch zu fallen von dem viele berichten.

Wir wollen auch noch mal unseren Kindern, Enkeln und Freunden danken die sich in der langen Zeit unserer Abwesenheit um die Dinge des täglichen Lebens in Berlin gekümmert haben. So haben wir Haus und Garten in einem tollen Zustand wiedergefunden umd geniessen es jetzt wieder richtig so unendlich viel Platz und vor allem eine Badewanne zu haben. 🙂

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