Über Costa Rica in die USA 16.01.-30.01.2021

Auf Grund eines Erlasses von Trump ist die direkte Einreise aus Europa in die USA nicht möglich. So machen wir einen Umweg über Costa Rica. Hier ist eine Einreise ohne Coronatest und Quarantäne möglich, aber alle Hygienemaßnahmen werden hier sehr ernst genommen. Außerdem haben Freunde von Costa Rica – der Schweiz Mittelamerikas – geschwärmt.

Das Land hat seit 1948 keine Armee mehr und so kann das Geld in Bildung, Gesundheitswesen, Sozialausgaben und Naturschutz gesteckt werden.

Vom neuen Flughafen BER geht es mit Lufthansa über Frankfurt in die Haupstadt San José.

Wir hatten erwartet in einem leeren Flugzeug zu fliegen, aber es war bis auf den letzten Platz belegt – lauter junge Menschen die in die Sonne wollten.

Wir haben eine Rundreise gebucht. Um möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen zu haben fahren wir selbst mit einem PKW. Es geht quer durch das Land, von der Karibikküste über Regen-, Wolken- und Nebelwälder, zu Vulkanen und anschließend zu einem Badeaufenthalt an die Pazifikküste. Die gleiche Rundreise haben unsere Freunde Sandra und Andreas – die Segelpiraten – auch gebucht.

Am nächsten Morgen geht es schon um 6.00 Uhr los zur Mawamba Lodge in Tortuguero .

Dies liegt auf der karibischen Seite. Endlich wieder reichlich Sonne und Wärme! Die Landschaft auf dem Weg dorthin ist von Vulkanen und tropischen Wäldern geprägt. Ab April kommen tausende Wasserschildkröten an diesen Strand um hier ihre Eier abzulegen. In dieser Zeit kommen auch Jaguare her um die Schildkröten zu fressen. Im Dorf Tortuguero wurden sie gefilmt als sie Jagd auf Hunde machten.

Wir steigen in Embarquadero La Pavona in ein Wassertaxi. Wir und unser Gepäck werden zum wiederholten Male desinfiziert. Die Fahrt nach Tortuguero führt durch einen der vielen Nationalparks. Wir bekommen den ersten Eindruck von der Tierwelt und sehen Wasserschildkröten, Leguane, Krokodile und verschiedene Reiher.

Untergebracht sind wir in einer netten Hotelanlage, außer uns sind kaum andere Gäste da.

Das typische traditionelle mittelamerikanische Frühstück Gallo Pinto (spanisch für gefleckter Hahn) ist für uns etwas gewöhnungsbedürftig. Es besteht aus weißem Reis, schwarzen Bohnen und Maistortillas. Dazu gibt es verschiedene Beilagen: Spiegel- oder Rühreier, Kochbananen und anderes. Dieses Frühstück begleitet uns unseren gesamten Aufenthalt.

Mit dem Boot unternehmen wir mehrere Ausflüge, so auch eine Nachtwanderung und eine Ausfahrt zum Sonnenaufgang. Viele Tiere sind nachtaktiv und der Regenwald ist eigentlich nur nachts voller lauter Stimmen. Der Guide zeigt uns viele Tiere die wir nie selbst entdeckt hätten.

So auch eine kleine aber tödliche Spinne, die brasilianische Wanderspinne.

Auch den Pfeilgiftfrosch können wir entdecken, der kleine Kerl ist nur wenige Zentimeter groß aber auch sehr giftig. Die Ureinwohner haben mit seinem Gift ihre Pfeile benetzt und sind damit auf die Jagd gegangen.

Diese kleine Schlange sahen wir in einem Busch direkt neben unserem Fahrzeug. Sieht auch harmlos aus… ist aber tödlich! Es ist eine Greifschwanzlanzenotter, von den Einheimischen „Kiss of death“ genannt.

Viele Tiere sieht man als Tourist erst wenn der Guide sie zeigt. Hier ein Iguana und ein kleines Krokodil. Es gab auch Kaimane – die haben im Unterschied zu Krokodilen eine kurze breite Schnauze.

Das riesige Gebilde im Baum ist ein Termitennest.

Die Hygienemaßnahmen sind überall unterschiedlich, aber immer sehr gründlich. Vor jedem Geschäft oder Restaurant stehen Waschbecken und Desinfektionsmittel und oft wird auch noch die Temperatur gemessen. Hier vermutet man den Coronavirus unter den Schuhsohlen.

Bei diesem deutschen Bäcker/Imbiss musste Sandra sofort eine Weißwurst bestellen.

Mülltrennung wird groß geschrieben. Hier konnte man sich gar nicht entscheiden in welchen Behälter man was werfen sollte – Metall (Dosen und Folie) wurde nochmal getrennt vom Plastikmüll entsorgt.

Costa Rica ist ein sehr sauberes Land. Man hat schon sehr früh verstanden das die Natur der größte Reichtum ist und hat überall Naturschutzgebiete eingerichtet.

Von der Sarapiquis Rainforest Lodge aus unternehmen wir eine Rafting Tour.

Das Hotel Hacienda Guachipelin ist eine Öko-Lodge am Fuße des Vulkans Rincon de la Vieja.

Hier unternehmen wir eine Klettertour im Regelwald und durch tiefe Schluchten.

Auch einen Ausritt mit den hier typischen Pferden und einen Besuch im Schlammbad wird gebucht.

In den Bergen im Norden unternehmen wir von Monteverde aus eine tolle Tour mit Andres von ‚Forest Alive‘ durch den Nebel- und Wolkenwald. Er spricht perfekt deutsch, da er die Humboldt Schule in San Jose besucht hat und dort sowohl das deutsche als auch das costaricanische Abitur abgelegt hat.

Die großen Bäume sind keine Bäume sondern Würgefeigen – eine Kletterpflanze. Sie rankt sich um andere Bäume herum und tötet sie so nach und nach ab. Daher sind sie innen hohl.

Er zeigt uns sogar den Quetzal – den König der Vögel. Er wurde in den präkolumbischen Kulturen als Gottheit Quetzalcoatl verehrt. Es gibt nur noch 150 Paare davon.

Am Straßenrand taucht immer mal wieder eine Gang von Coatis (Nasenbären) auf. Das führt regelmäßig zu Staus weil jeder die süßen Tiere fotografieren will. Straßenschilder warnen jedoch vor dem Füttern.

In fast allen Hotels hatten wir auch Schwimmbecken oder Whirlpools.

Unsere letzte Station befindet sich an der Pazifikküste. Das Hotel beeindruckt durch richtig gutes Essen. Sogar zum Frühstück gibt es Alternativen zu Gallo Pinto;).

Die Weißkopfkapuzineräffchen haben sich hier auf das Betteln in der Nähe des Strandes spezialisiert. Sie sehen sehr niedlich aus, sollen aber wenn sie in Rudeln auftreten, sogar einen Menschen töten können.

Unser Abschiedsessen von Costa Rica mit Andreas und Sandra war wieder perfekt.

Für 160 Dollar pro Person müssen wir einen PCR Corona Test machen um den Flug nach Atlanta antreten zu können.

Pura Vida (das pure Leben) – das ist das am meisten gehörte Wort in Costa Rica – so eine Art Nationalstatement. Man sagt es zur Begrüßung und zur Verabschiedung und zwischendurch auch immer wieder wenn man zeigen will wie gut es einem geht.

In diesem Sinne – Pura Vida Costa Rica, das Land und die Menschen haben uns sehr gefallen.

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