Auf dem Weg nach Madeira 24.-29.09.2019

Nun wird es Zeit weiterzufahren. Mit der Walter und der Oyster Moon (GB) fahren wir, leider wieder unter Motor, nach Sines, ca. 54sm entfernt. Über Funk werden wir von einem Militärboot angesprochen den Kurs auf 90° zu ändern, da vor uns ein U-Boot eine Übung abhält. Daher der Kurswechsel auf halber Strecke.

Jochen hat in Lissabon die Bug-Kamera installiert. Dies soll Hafen- und Ankermanöver vereinfachen und bei Nachtfahrten die vielen Fischerbojen besser zu erkennen helfen. Heute haben wir damit einen großen Dephin aufgenommen der uns eine Zeitlang begleitet hat. Die zwei schwarzen Finnen die wir auch ca. 50m vom Boot neben uns sahen, sollen Schwarzspitzenriffhaie gewesen sein. Die Besatzung der Oyster Moon konnte sie etwas genauer sehen.

Wir liegen im Hafen von Sines zusammen mit 4 anderen ARC-Booten. Die Walter und die Oyster Moon konnten auch auf die ARC+ wechseln, da doch einige Boote abgebrochen haben und damit begehrte ARC+ Plätze frei wurden.

Anlieger (Bier oder anderes Kaltgetränk nach de erfolgreichen Anlegen) gemeinsam mit den Walter´s und Oyster Moon´s.

Colin von einem englischem Segelboot hat noch ein Foto von uns gemacht wie wir vor der Tankstelle warten um für den Törn nach Madeira gerüstet zu sein. Am 26.09.20019 gegen 10.30 Uhr starten wir zusammen mit der Walter.

Natascha hatte wieder ein bisschen vorgekocht (diesmal Kürbissuppe) um es später leichter zu haben und nicht so viel unter Deck sein zu müssen. Da das Boot eine Microwelle hat, kann man dann auch bei Seegang die Suppe ganz gut warmmachen.

Gegen 14.30 Uhr funkt uns die Walter an, dass sie leider die Überfahrt abbrechen und nach Lagos (Algarve) abdrehen wird. Wir fahren bei unangenehmer 3 m Welle aber gutem Wind in Rauschefahrt weiter allein Richtung Madeira. Ein Rekord-Etmal (Strecke die man in 24 Stunden zurücklegt) von 181 sm schaffen wir am ersten Tag, der Wind und die Wellen lassen etwas nach, wir werden etwas langsamer, haben aber dadurch einen magenfreundlicheren Kurs.

Die ersten beiden Tage auf See sind schon ziemlich beschwerlich. Trotz Pflaster hinter dem Ohr fühlt Natascha sich nicht gut. Jede Bewegung ist fürchterlich anstrengend und man ist so richtig antriebslos. Gerade bei den starken Schiffsbewegungen muss man sich ständig festhalten und fliegt trotzdem durch die Gegend. Bei der Bordtoilette ist schon zum zweiten mal der Toilettendeckel abgebrochen, weil man sogar im winzigen Bad nicht einfach so stehen kann und irgendwie dagegen geflogen ist.

Das Essen besteht daher auch eher aus irgendwelchen Krackern und Cola. Was anderes will der Magen nicht so recht. Am dritten Tag wird es dann langsam besser. Das haben uns auch die erfahrenen Atlantiküberquerer erzählt. Natascha hätte das nicht unbedingt selbst erleben müssen. Mal sehen ob die Bordroutine bei der nächsten längeren Tour schneller eintritt.

Jochen hat die Schleppangel ausgebracht, 3 x haben wir Fische am Haken, können sie aber leider nicht an Bord bringen. Beim 4. Anbiss schaffen wir es bei dieser Goldmakrele (Mahi mahi) die bis zu 60 kmh schnell ist. Wir haben einen tollen Sonnenuntergang und wieder einen großartigen Sternenhimmel. Es scheint ausser uns kein einziges Boot zu geben, wir hören auch auf VHF-Kanal 16 (der ständig an ist) keine Funknachrichten, sind wir allein auf dieser Welt? Nein, wir haben über Nacht Besuch bekommen der an Deck liegt.

Ein kleiner Tintenfisch hat sich verirrt – kann nicht fliegen, wie hat er das geschafft? Wir haben eher mit fliegenden Fischen gerechnet, die oft neben uns über mehrere dutzend Meter dahinfliegen.

Am 29.09.2019 kurz nach Sonnenaufgang schreit Jochen: Land in Sicht! Am Horizont ist ein kleiner Vulkanberg zu sehen, wir sind nach 3 Tagen/Nächten endlich da. Gegen 13.30 Uhr nach 489 sm ankern wir im Hafen von Porto Santo, einer kleinen Insel die zu Madeira gehört. Als erstes wird geschlafen uund dann endlich wieder richtiges Essen gekocht.

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