
Abschied von den USA…

Wir haben ein gutes Wetterfenster erwischt und fahren mit Code O und Gross los. Anfangs müssen wir auf Grund des Golfstroms 45° vorhalten und kommen nur mühsam voran.

Die 60 sm sind dann aber doch schnell geschafft, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 7 kn.


Angekommen steht erst mal wieder das lästige Einklarieren an. Mehr als 6 Formulare müssen wir ausfüllen, nach einer Stunde und 300$ weniger sind wir fertig. Wie einfach ist dies doch in der EU! Dann geht es aber erst mal an den Strand…
Ausser uns sind nur einige Sportfischerboote aus den USA im Hafen. Als erstes werden nach der Ankunft bei denen die leeren Tanks mit einigen Tonnen Diesel gefüllt die bei der Überfahrt verbraucht wurden. Zum sehr leeren Hafen gehört ein Resort, auch völlig leer. Jochen nutzt den Pool für ein kleines Wasserballtraining.
Inzwischen ist auch die Sunrise eingetroffen und wir fahren zusammen nach Freeport. Auch hier sind wir fast allein, nur neben uns liegt ein weiteres deutsches Boot. Der Skipper ist ein Freediver und war lange auf Long Island am Blue Hole tauchen.


Auf den Bahamas gibt es sehr strenge Coronaregeln. Vor der Überfahrt aus den USA mussten wir uns testen lassen und hier müssen wir nach 5 Tagen einen 2. Test machen. Ausserdem müssen wir 14 Tage lang jeden Tag einen Gesundheitsreport per Internet machen und unseren Gesundheitszustand übermitteln. Wenn nicht drohen hohe Strafen.

Wir erkunden die Insel Grand Bahamas und unternehmen zusammen mit der Sunrise einige Ausflüge.


Echt bahamisches Strandfood.


2017 hat der Hurrikan Irma mehrere meteorologische Rekorde gebrochen (295km/h, 8m Flutwelle) und Inseln der Karibik und den westlichen Teil der Insel Grand Bahama total verwüstet. Die Flutwelle hat große Teile der Insel überspült und wegen der Versalzung des Bodens gibt es riesige Bereiche mit abgestorbenen Bäumen.


Wir besuchen gemeinsam mit Elke und Walther von der Sunrise den Lucayan National Park. Die Glocke am Kircheneingang ist ein Geschenk der Roenner Schiffswerft aus Bremerhaven und dem Traditionsschiff Alexander von Humboldt.
Wir genießen das klare, warme Wasser.

Wir segeln zu den Great Exuma Inseln die eher wenig besiedelt sind.
Insgesamt sind deutlich weniger Schiffe unterwegs als in normalen Jahren. Aber die großen „Crewships“ sieht man doch oft. Riesige „Sportboote“ – laut Registrierung – mit Längen über 100m. Standesgemäß kommt der Eigner mit dem Wasserflugzeug oder Hubschrauber an Bord. Für die Kinder und Erwachsenen wird reichlich Wasserspielzeug aufgefahren. Meistens ist jedoch nur die Crew an Bord und putzt den ganzen Tag.
Teile der Exumas sind unter Naturschutz und man muss eine Eintrittsgebür bezahlen. Das Wasser leuchtet in allen Blautönen, ist sehr flach und extrem sauber.

Wir genießen die Ruhe und machen einige Landausflüge.

Am höchsten Punkt der Insel hinterlassen die Segler kleine Erinnerungen, meist aus Strandgut hergestellt.

Von den kleinen Bergen hat man eine tolle Aussicht. Oft hat man nur hier oben Handyempfang und wir können mit der Familie und Freunden kommunizieren.






Auf den Bahamas findet man viele Flugzeugswracks . Auf dem Grund des Norman’s Cay liegt ein Drogenflugzeug. Wir ankern direkt davor… Norman’s Cay war in den 1970er Jahren ein großer Drogenumschlagplatz. Der Drogendealer Lehder kaufte gar die halbe Insel – mit Flugplatz und Hafen. Er versorgte von hier aus die USA mit Kokain aus Kolumbien, das mit Flugzeugen und Offshore-Booten transportiert wurde. Dieses Flugzeug soll kurz nach dem Start überladen abgestützt sein.









Staniel Cay ist das touristische Zentrum der Exumas. Hier liegt auch die „Thunderball-Grotte“, benannt nach dem vierten James Bond Film von 1965, der auch dort gedreht wurde. Bei Niedrigwasser kann man recht gut in die Grotte schwimmen ohne lange tauchen zu müssen.





Wir ankern vor dem Big Majors Spot, hier gibt es am Strand reichlich Schweine. Sobald sich ein Dinghy dem Strand nähert, schimmen sie zum Boot und erbetteln Futter. Besonders gerne fressen sie Mohrrüben. Natascha spendiert einige von unseren Bordvorräten. Man muss auf seine Fingeraufpassen, die können schnell mit einer Mohrrübe verwechselt werden und die Schweine haben scharfe Zähne!

Ein goldenes Motorboot fährt an uns vorbei. Aber es war wohl doch nur ein Anstrich… 😉
Die Amis können nicht genug bekommen, dies ist das „Dinghy“ einer Superluxusyacht mit 5×450 PS Aussenbordern… nur fliegen ist schöner!
Über das AIS (Automatisches Identifikations System) kann man die Schiffe der näheren Umgebung sehen. So sehen wir auch das Segelboot Flora aus HH, wir hatten die Crew beim Losseglertreffen in Kiel im März 2019 flüchtig kennen gelernt. Abends treffen wir uns am Strand in der Schweinebucht zum obligatorischen Sundowner, die Crew der Easy one, die schon einige Zeit mit der Flora zusammen segelt, kommt hinzu.Wir verabreden uns für den nächsten Tag und ankern gemeinsam am Staniel Cay. Kurz danach stößt ein weiteres deutsches Boot dazu, die Thula aus Kiel.
Natascha hat Geburtstag, zusammen mit den anderen 3 Booten wird etwas gefeiert.



Im Hafen werden Ammenhaie angefüttert, etwas umstritten aber dennoch ein großes Spektakel. Abends wenn die Sportfischer den Fang des Tages ausnehmen, warten die Ammenhaie auf die Fischreste. Dann kann sie sogar anfassen… fühlt sich an wie nasses Sandpapier. Von hier aus geht es wieder Richtung Norden.


Aber auch in der Nähe von unserem Boot sind regelmäßig große Fische und kleine Haie.

Jetzt sind wir 4 Segelboote die nächsten Tage zusammen unterwegs, hier ankern wir am Compass Cay.
Uns geht es so guuuut…

Dieses Bild hat die Flora an den Hochseeverein Trans-Ocean geschickt, lauter deutsch-sprachige Boote die sich zufällig getroffen haben. Kurz danach kommt ein weiteres deutsch-sprachiges Boot unter amerikanischer Flagge hinzu, die Ronya.

Am Abend sitzen wir zusammen am Strand, Jonathan spielt Gitarre und Liederbücher werden verteilt. Ein Dinghy kommt von einem amerikanischen Motorboot zu uns und begrüßt uns mit ‚Hallo, moin moin, dürfen wir uns dazu setzten?‘ Verena und Jan aus Hamburg haben ein Motorboot in Florida und kommen so oft wie möglich zu den Bahamas.





Wir unternehmen eine gemeinsame Wanderung durch das Bachbett auf Compass Cay und nehmen ein Bad in „Rachel’s Bubble Bath“. Bei Hochwasser gehen die Wellen über den schmalen Felsen, das Luft-Wasser-Gemisch blubbert dann in den natürlichen Pool.
Abends trifft man sich zum Wikingerschach und zum Sundowner.
Schnorcheln in der Grotte der Rocky Dundas.











Dinghyausflug in die Magroven am Shroud Cay.





Wir haben tolle Schnorchelerlebnisse, es gibt hier viele Großfische und Haie. Zum Glück sind diese an uns nicht interessiert.
Auch über Wasser gibt es einige interessante Tiere.

Wir liegen an einer Boje (es gibt eine starke Strömung bei ca. 7m Wassertiefe) am O’Brien’s Cay, auch „Aquarium“ genannt und schnorcheln an einem recht gut erhaltenem Korallenriff.


Unser Dinghy hatte noch die Rettungswesten an Bord (im Staufach), dies war Vorschrift in den USA. Wir ziehen das Dinghy abends immer mit den Davits hoch und entfernen den Wasserstöpsel. Hier hat uns ein Starkregen tagsüber erwischt, das Dinghy war noch im Wasser. Ruckzuck war das Dinghy vollgelaufen und flutete das Staufach. Die automatischen Rettungswesten sind nass geworden und haben beide ausgelöst – d.h. sie haben sich selbständig aufgeblasen. Der Platz im Staufach ist beengt, so das selbst der Benzinkanister vom Aussenborder zusammen gedrückt wurde. Jochen musste die eine Rettungsweste zerstechen um überhapt etwas aus dem Staufach zu bekommen.
Das Spiel ‚Mexican Train Domino‘ hat uns schon letzes Jahr in der Karibik begeistert. Hier veanstalten wir einen Spieleabend mit der Flora und EasyOne.
Auf den Bahamas gibt es wahnsinnig schöne und auch sichere Ankerplätze (wir im rotem Kreis). Hier sind wir auf der Inselgruppe der Allens Cays. Am Strand leben viele Rock Iguanas.


Dies war ein Versuch mit der Caroline trocken zu fallen, dies ist möglich durch den Schwenkkiel.

Abschied von Wiebke+Ralf (Flora), Andrea+Ingo (EasyOne), Mareike (Moana), Janna+Ilja (Thula), Leoni+Jonas, Jonathan (SY Jollity), Rob+Anya (SY Ronya). Man sieht sich bestimmt irgendwann wieder…


Die Kreuzfahrtschiffe auf den Bahamas sind ohne Passagiere unterwegs, sie müssen bewegt werden sonst stehen sie sich kaputt und haben Bewuchs am Unterwasserschiff.




Wir müssen leider die Bahamas verlassen, es hat uns extrem gut hier gefallen. Dies auch weil auf den Exumas die Coronapandemie bisher keine Rolle gespielt hat und wir viele nette Begegnungen hatten. Wir wollen auf Andros Island (letzte Insel auf dem Weg in die USA) ausklarieren und haben schon Nassau hinter uns gebracht. Da bekommen wir einen Anruf von der Flora, Andros ist gerade in den Lock down gegangen, die Coronazahlen schnellen schon wieder in die Höhe. Eine nach der anderen Insel machen dicht. Also schnell zurück nach Nassau und dort ausklarieren.
Am 26. Mai sind wir zurück in den USA. Anfangs hatten wir noch genug Wind, das letzte Stück mußten wir motoren.













































