Kurz vor Sonnenaufgang geht es los, wir fahren auf den Atlantik raus und wollen in Jacksonville in den ICW einbiegen.
Überall wehen US-Flaggen und Losungen wie hier sind zu sehen, etwas skurril auf diesem verrostetem Schlepper.
Regelmässig schwimmen etwas gelangweilte Delphine vorbei, ganz anders als die verspielten auf dem Meer. Wir bekommen Besuch auf dem Dinghy, Vögel mit weissem Kopf (Weißkopfadler?) nisten direkt auf den Seezeichen entlang der Strecke.
Wir müssen regelmäßig durch Brücken fahren, immer wieder spannend da wir nur wenige Zentimeter von der Mastspitze bis zur Brückenhöhe haben. Wir sind begeistert vom Service der Klappbrücken, sind wir in Sichtweise ruft Natascha über Funk den Brückenwärter an der prompt die Brücke für uns öffnet. Die Autos im Autoland müssen warten!
Entlang der Ufer findet man Paläste, große Häuser aber auch Wohnwagen und einfache Unterkünfte.
Damit möglichst viele Anwohner einen Wasserzugang bekommen (fast jeder hat ein Motorboot) werden tiefe Einschnitte gebaggert.
Wir übernachten am Gästesteg eines Restaurants bei strömendem Regen. Trotzdem kommen viele Gäste zu uns und staunen wie ein solch großes Boot hier liegen kann (haben den Kiel hoch genommen und konnten so trotz der geringen Wassertiefe anlegen). Dann klopft es und ein junges deutsch-amerikanisches Paar – auch Segler- spricht uns an. Da auch sie bereits geimpft sind laden wir sie zu uns an Bord (draußen unter dem Bimini) ein und haben ein nettes Gespräch mit Ihnen.
Unterwegs ankern wir, hier haben wir eine zurückgelassene Ankerkette auf dem Grundgeschirr und müssen sie mühevoll entfernen.

Überall finden wir Schiffswracks, wahrscheinlich Überbleibsel von Hurrikans.
In der Nähe vom Cap Canaveral gönnen wir uns 2 Übernachtungen in der Cocoa Village Marina. Wir wollen das Kennedy Space Center besuchen. Bei einem Spaziergang durch die Stadt finden wir ein deutsches Restaurant.
Das amerikanische Essen ist entweder Fastfood oder extrem teuer. Hier finden wir gutes Essen zu erschwinglichen Preisen. Jochen verdrückt eine Schweinshaxe und ein Maß Bier.
Für je 57,00$ bestellen wir online Eintrittskarten und fahren mit einem Leih-PKW (keine öffentlichen Zubringer!) ca. eine halbe Stunde hin. Der Parklatz ist fast leer.
Die Apollo-Mondraketen und das Space-Shuttel haben uns am meisten beeindruckt.
Wir wollten eigentlich auch den Start einer Space X Rakete erleben. Der Start wurde aber verschoben, was wohl wetterbedingt öfters passiert. So fahren wir nach West Palm Beach weiter und ankern dort vor einer Brücke. Der Start findet verspätet statt und wir können, obwohl fast 200km entfernt, die Rakete und die abgesprengte 1. Stufe gut erkennen.

Auf Grund dieser Boote, die als Dauerwohnsitz dienen, will Florida den Aufenthalt von nicht einheimischen Booten – gegen starke Proteste – beschränken. Hiervon gibt es immer mehr je südlicher wir sind.

Wir wollen vor den Bahamas, dort ist alles sehr teuer, noch einkaufen. Aber alle Häfen sind voll, es ist Wochenende und die Hochseeangler stürmen die Häfen. So legen wir an einem kommunalen Steg für kleine Trailerboote an und Natascha geht einkaufen. In der Nähe ist ein Publix Supermarkt. Jochen nimmt in der Zeit den Wassermacher, nach fast einem Jahr Pause, wieder in Betrieb. Ein automatisches Ventil schließt nicht richtig, muss noch instand gesetzt werden. Ansonsten funktioniert der Wassermacher.

Wir ankern wieder und machen das Dinghy startklar.

Auch hier mitten in der Stadt, direkt hinter unserem Boot wieder ein Schiffswrack. In Sichtweite sehen wir 3 weitere.

So sehen hier Angelboote aus, dies ist aber ein besonders großes.


Die kleinen haben meist 2 Außenborder, es geht aber auch mehr… Die höchste Motorisierung die wir gesehen haben was 4 x 450 PS! Nur Fliegen ist schöner.
So kann man auch Anlegen! Man fährt einfach auf den Strand und mit viel PS kommt man auch wieder runter.
Die Bahamas verlangen vor der Einreise einen PCR-Test und die Beantragung eines Gesundheitszeugnisses. Mit Uber fahren wir zu FastTest, ein anderer US-Segler nimmt uns mit seinem Audi Q5 zurück zum Boot. Seine Großeltern stammen aus Bremen.
Mit dem Dinghy fahren wir zum ausklarieren. In der Marina müssen wir für 3 Stunden am Dinghysteg 16$ bezahlen! Doch wegen Corona war das CBP-Office im Kreuzfahrtterminal neben der Marina geschlossen und wir hätten zum Flughafen fahren müssen um auszuklarieren. Ein netter Officer hilft uns und macht unbürokratisch eine Ausnahme.

Hier am Kreuzfahrtterminal (geschlossen) verteilt eine Hilfsorganisation – Helping Hands – Lebensmittel an Bedürftige. Diese fahren – teilweise mit schicken, teuren Autos vor – die Kofferraumklappe wird aufgerissen und Gemüse, Obst, andere Lebensmittel wie Reis und Zucker (z.B. auch Coca Cola) reingeworfen. Es gibt auch einen großen Stapel mit Tüten voll Hundefutter das Verteilt wird. Die Dame mit der roten Fahne fordert dann die Fahrer auf weiterzufahren damit der Nächste drankommt.
Abschied von den USA, morgen früh gehts los. Am Hafen leisten wir uns ein Abschiedsessen. Am Nebentisch typische Amerikaner mit „leichtem“ Übergewicht.





































