Von Dartmouth aus machen wir einen langen Schlag gleich nach Falmouth – der wirklich allerletzte Hafen den wir in England anlaufen.

Fast direkt neben uns liegt die ‚Walter‘ mit der wir nun auch schon einige Zeit parallel segeln. Tine und Thomas mit Caro und Ella wollen auch nach Las Palmas um dort mit der ARC nach St. Lucia zu segeln. Die beiden Mädchen sind für 1 Jahr von der Schule freigestellt worden und werden von den Eltern an Bord unterrichtet.
Es kommen auch immer mehr Boote die eigentlich das Fastnet Race mitgesegelt haben und aus verschiedenen Gründen abgebrochen haben. Sie sind an der grünen Regattafahne zu erkennen und führen keine Nationale.

Wir warten wieder mal auf guten Wind der uns über die Biskaya bringt. Statt einem ruhigen mittleren Wind aus NO zeigt uns die Wetterapp Windy jedoch, das ein gewaltiger Sturm heranzieht.

Jetzt haben wir mindestens eine Woche Zeit bis sich die Wellen wieder beruhigt haben und der Wind in eine für uns gute Richtung dreht.
Wir nutzen die Chance und buchen bei der Great Western Railway Tickets nach London und besuchen Kathrin und Kamen in London. Kathrin holt uns vom Bahnhof Paddington ab und wir schauen uns einen ganz neu gestalteten innerstädtischen Bezirk an wo auch Google gerade baut.

Auf dem Markt können wir richtiges Sauerteig-Roggenbrot für 5 Pfund kaufen. An der Südküste Englands gibt es bei den Bäckern und in den Supermärkten nur das typische labberige Toastbrot zu kaufen.
Da Kamen schon seit einiger Zeit Roggenbrot selber bäckt, bekomme ich von ihm den Sauerteig-Starter (Vorteig) zum Backen. Mal sehen ob dieses empfindsame Geschöpf bei uns auf dem Segelboot gedeihen wird.
Abends gehen wir alle 4 noch in den Wednesday-Ukulele Workshop. Das ist eine riesiger Spass wenn da 40 Leute im Keller eines Pubs sitzen und gemeinsam Ukulele spielen. Und anschliessend trinken wir noch ein Bier in einer Kraft-Bier Brauerei die von einer deutschen Familie betrieben wird.


Von dem Appartement wo Kathi und Kamen gerade wohnen hat man einen grandiosen Ausblick über London. Gleich rechts schaut man auf das Parlamentsgebäude mit Big Ben. Das ist wirklich Skyline pur.

Am nächsten Tag machen wir eine kleine Fahrradtour durch den Süden Londons.

Direkt neben Katis und Kamens Wohnung ist der Sitz der IMO, der internationalen Maritimen Organisation.

Donnerstag Abend sind wir dann wieder in Falmouth, denn am Freitag soll das große Sturmtief durchziehen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 50kn. Inzwischen ist auch die ‚Cavatina’ eingetroffen.
Am Freitag Abend geht es mit dem starken Wind los und bläst die ganze Nacht kräftig. Wie gut das wir in einem sicheren Hafen liegen.
Ansonsten nutzen wir die guten Einkaufsmöglichkeiten von Falmouth und stocken unsere Vorräte auf.
Am Wochenende ist Karneval in Falmouth.

Montag ist nun der große Tag an dem es endlich weitergehen soll. Bye bye England, Bonjour Frankreich. Wir haben uns in Abstimmung mit ‘Walter‘ und ‚Cavatina‘ entschlossen nach Camaret-sur-Mer zu segeln. Das ist eine Tour von ca.20 Stunden für ca. 129 Seemeilen. Damit verkürzen wir die Überquerung der Biskaya um einen Tag.
Entsprechend dem Ratschlag unserer schwedischen Mitsegler, bereiten wir schon im Hafen alles vor, da bei dem angekündigten Seegang niemand gerne unter Deck ist.