Grenadinen 16.-28.12.2019

In den nächsten Tagen wollen wir einen Teil der Grenadinen erkunden. Diese gehören zu St. Vincent und so können wir uns das umständliche Ein- und Ausklarieren (Zoll, Immigration, Hafenkapitän, Gesundheitsbehörde,…) sparen!

Als erstes laufen wir Mustique am 16.12.2019 an, eine private Insel der „Reichen und Schönen“. Der Zutritt ist zu bestimmten Zeiten eingeschränkt, so auch ab dem 18.12. wenn viele der Besitzer (Bryan Adams, Mick Jagger, Tommy Hilfiger… ) hier ihre Feiertage verbringen.

Wir liegen zusammen mit der Santa Esmeralda und 4 weiteren Booten in der großen Bucht an Moorings. Uns wird beim Anlegen geholfen, wir zahlen 210 EC$ (70€) für 3 Tage.

Abends geht es in die recht vornehme und teure Strandbar. Es gibt Lifemusik von einer Steelband.

Mit einem Taxi unternehmen wir eine Inselrunsfahrt, bestimmte Bereiche der Insel sind aber nicht zugänglich. Auf dem Flughafen wehen die Fahnen der Besitzer, es fehlen die der neureichen Russen und Chinesen, die waren als die Grundstücke verkauft worden noch höhere Parteikader 😉 … Der Rest einer Trägerstufe (russisch) einer Ariane-Rakete, die im Meer vor der Insel gefunden worden ist, befindet sich neben einer Bar. Unübersehbar ist der britische Einfluss, war ja auch mal eine britische Kolonie (Commonwealth Walkway).

Am 18.12.2019 kommt auch die Walter an und legt sich neben uns. Wir hatten einen netten Abend in der Bar und haben uns lange über die Atlantiküberquerung ausgetauscht.

Wir wollen am 19.12. Mustique verlassen, beim Frühstück bemerken wir daß das Beiboot der Walter auf dem Kopf steht, der neue Aussenborder ist unter Wasser. Aufrichten ist kein Problem, wie aber den Motor wieder in Gang setzten? Thomas hatte ihn erst wenige Tage zuvor einem anderen Segler abgekauft. Nach eine Internetrecherche, Demontage und Süßwasserspülung schaffen es Andreas, Thomas und Jochen das der Motor wieder funktioniert. Nur der Benzinkanister ist verlustig gegangen, wir überlassen ihnen einen von uns.

Wir brechen nach Canouan auf, eine kurze Strecke von nur 2 Stunden.

Canouan ist ein echter Kontrast zu Mustique, eine richtige karibische Insel. Wir füllen unsere Vorräte auf und Natascha kann einige kleine Läden aufsuchen. Hier kaufen wir auch SCHAEFER-Bier, nachträglich bemerken wir das das Haltbarkeitsdatum 9 Monate überschritten ist. Geschmack ist für ein US-Bier aber akzeptabel, das einheimische Bier Hiroun (wird von einem Brauer aus Deutschland hergestellt) schmeckt aber besser.

Wir mieten einen kleinen Buggy und unternehmen eine Inselrundfahrt zusammen mit Sandra und Andreas.

Natascha ißt in einer kleinen Strandbar einen Lobster, merkwürdigerweise diesmal mit Nudeln serviert.

Wir verlassen am 21.12. Canouan mit dem Traumziel Tobago Cays.

Wir liegen direkt zwischen den beiden Hauptinseln (roter Kreis) an einem idylischen Strand.

Nach einem Ankerversuch (hält nicht da nur wenig Sand über den Korallenbänken war) finden wir eine freie Mooring. Wir unternehmen einen Dinghi-Ausflug zu Riff um zu schnorcheln, leider ist die Sicht eingeschränkt da wir 25kn Wind und entsprechend unruhige See haben. Auf der anderen Seite ist es besser, Natascha findet einen großen Schwamm.

Wir entscheiden uns Weihnachten auf Union Island zu verbringen, hier soll es recht nett sein und es gibt auch Einkaufsmöglichkeiten, unsere Obst- und Gemüsevorräte sind knappp. Wir verlassen Tobago Cays am 23. 12. und ankern vor Union Island.

Ganz falsch liegen wir mit unserem Plan nicht, in Sichtweite liegen riesige Yachten und Kreuzfahrtschiffe: Malteser Falcon, Royal Clipper, Sea CloudeII, DAR,… (hier Archivbilder). Wir sind immer noch eines der kleineren Boote, nur die Santa Esmeralda ist noch kleiner ;-). Ein Wahnsinn was hier für Reichtum zur Schau gestellt wird.

Wir schmücken unser Boot etwas weihnachtlich, eine richtige Weihnachtsstimmung bei fast 30°C will aber nicht aufkommen trotz Stollen, Lebkuchen und Spekulatius an Bord.

Wir liegen wieder an einer Moooring, uns hilft dabei Captian Buda. Er bietet auch Fisch, Lobster, Eis und Brot an, wir bestellen 2 Baguetts. Diese Insel hat einen leicht französischen Einschlag. Das einheimische Brot besteht fast nur aus Luft. So freuen wir uns auf das selbstgebackene von Natascha und jetzt auf französische Backwaren. Obst konnten wir auch kaufen, eine kleine Ananas kostet aber ca. 10US$!

Unser Dinghi ist die einzige tockene Transportmögichkeit an Land. Deshalb wird es an Bord immer angeschlossen (es gibt Liebhaber von fremden Dinghis), an Land ist dies schwierig. Oft können wir es nur auf den Strand ziehen, manchmal auch an einer Palme anschließen. Hier gibt es ein Dinghi-Dock mit der Möglichkeit sein Beiboot anzuschließen.

Die Santa Esmeralda schlägt vor den Weihnachtsabend in einem kleinem bayrischen Hotel auf der anderen Inselseite zu begehen. Wir übernachten auch hier. Am Strand grasen Kühe! Abends gibt es Schnitzel und böhmischen Kartoffelsalat, als Nachtisch Kaiserschmarren.

Neben unserem Boot rasen die Kiter, teilweise auf Foils, hin und her, einer kann dies besonders gut und macht Luftsprünge von 10-20m?

Viele der uns befreundeten Boote sind in Bequia um dort den Jahreswechsel zu verbringen. Wir machen einen kurzen Abstecher dorthin, denn Sylvester wollen wir auf St. Lucia in der Spinnakers-Bar feiern.

Wir treffen die Walters und die Oktants wieder und haben einen feucht fröhlichen Abend.

Am 29.12. brechen wir auf nach St. Lucia, vorher müssen wir ausklarieren da St. Lucia ein separater Staat ist.

Wir übernachten noch in einer Bucht und kommen am 30.12.2019 in St. Lucia an. Per Internet (Sailclear.com) hatten wir schon einen Liegeplatz bestellt.

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