Einklarieren auf Antigua – English Harbour Bucht
Bisher war das Einklarieren recht problemlos, hier in Antigua wurde unsere Geduld aber auf die Probe gestellt. Um 08.00 war Jochen bei der Einklarierungstelle (umfasst Customs+Immigration+Port authority). Der Hafenkapitän und Immigration hatten auch pünktlich geöffnet. Man muss aber als erstes zu Customs, da war keiner da. Gegen 08.30 kam eine übellaunige, extrem geschminkte, schwarze Beamtin. Statt das Fenster zu dem ersten Besucher zu öffnen, wurde die Tastatur des PC, der Monitor, das Telefon und der Schreibtisch in aller Ruhe seeeehr langsam geputzt. Dann wurde auf dem Handy getippt, ein Video angeguckt, Kaffee und Wasser getrunken und das TV eingeschaltet. Nach 09.00 nuschelte Sie mir dann endlich etwas durch die Löcher der Verglasung zu. Ich verstand sie nicht gleich und bat sie es zu wiederholen, was sie sehr unwillig tat. Ich war einfach störend … Dieselbe Erfahrung haben andere Segler auch gemacht. Fairerweise muß man sagen, das die anderen Beamten ihren Dienst gelangweilt aber normal geleistet haben.
Nach mehreren Ankerversuchen in der Bucht (der Anker hält zwar, aber Fallwinde lassen Caroline in alle Richtungen treiben) befestigt Jochen einfach 2 Leinen an einer riesigen Ankerkette die quer durch die Bucht geht. An einer Stelle sind kleinere Ketten befestigt, da gehen wir mit den Karabinerhaken ran. Nach 5 Tagen hat sich einer der Karabinerhaken aufgebogen, so stark waren die Winddreher. Unter uns liegen auf 4m Tiefe allerlei natürliche (z.B. ein riesiger Seestern) und künstliche Dinge (z.B. ein alter Aussenbordmotor) rum.
Antigua – English Habour, ist ein Hafen in dem vor allem Superluxusboote liegen. Bei uns in der vorgelagerten Bucht liegen Boote unserer Größe, so auch die Walter. Wir liegen fast direkt am Strand (roter Punkt).
Der Hafen war seit dem 17. Jahrhundert ein britischer Flottenstützpunkt. Man glaubt in England zu sein – gäbe es nicht die Sonne und die Palmen. Wie auch schon bei anderen Gebäuden der Kolonialzeit wurden die Steine und das andere Baumaterial als Ballast der Schiffe aus England mitgebracht. Ein Museum erinnert an Lord Nelson.
Wir haben wieder ein nettes Treffen mit der Walter und der dänischen Vida im Falmouth Harbour gleich nebenan.
Der English Harbour auf Antigua ist das Ziel der Talisker Whisky Atlantic Challenge – einer Ruderregatta (siehe Talisker Whisky Atlantic Challenge der Tracker dort ist aktuell auch wenn 2019 drüber steht). Die Route führt von La Gomera (Kanarische Inseln) quer über den Atlantik über 3000 Meilen bis zur karibischen Insel Antigua. Wir erleben abends die Ankunft eines österreichischen Ruderers mit. Wir fahren ihm mit dem Dinghy entgegen und feuern ihn auf den letzten Metern an. Respekt für diese Leistung, der Schnellste hat dafür vor einigen Jahren nur 29 Tage gebraucht. Wir Segler waren nicht viel schneller, hatten aber dagegen richtigen Komfort an Bord. Was die alles auf dem kleinen Boot dabei hatten, zusätzlich noch Lebensmittel und Wasser!
Im Hafenbecken schwimmen riesige Fische rum (bis zu 1,3m). Die will aber keiner fangen, haben wohl viele Gräten und ernähren sich von … ? Die Angler verkaufen ihren Fang dagegen im Handumdrehen.
Mit einem Sammeltaxi für 3 EC$ (1€) fahren wir zur Hauptstadt St. Johns. Nicht weiter sehenswert… Es gibt ein Kreuzfahrtterminal an dem 2 riesige Schiffe angelegt haben und einige tausend Kreuzfahrer fluten die Strassen. Eigens für sie wurde eine Ladenstrasse eingerichtet. Die einzige Sehenswürdigkeit ist wohl das Denkmal des „Father of the Nation“.
Da der Valentinstag bevorsteht, gibt es für romantische Fotos einen Aufbau den wir auch gleich nutzen.
Wir machen zusammen mit der Aphrodite eine Inselrundfahrt in einem Leih-PKW. An den Strassenrändern stehen Schilder der über 100-jährigen. Die Lebensart in der Karibik (slow down and take your time) fördert anscheinend das Erreichen eines hohen Alters. Wir besuchen eine Galerie, ein rammliges Antiquitätengeschäft, Strände und viele Aussichtspunkte. Bemerkenswert sind die „Leberwurstbäume“, Natascha kostet eine Kreuzung zwischen einer Kirsche und einen Apfel (Cherryapple).
Selbst die Einheimischen kennen solch ein Wetter nicht, seit über einer Woche regnet es ständig (5 Minuten Starkregen, dann ca. 1 Stunde Sonne/Wolken). Da macht selbst das Golfen nicht richtig Spass.

Wir laden Penny und Ron (ein kanadisches Seglerpaar) und die Aphrodite zu einem russischen Essen bei uns an Bord ein (Wodka, Borschtsch, Schwarzbrot, Kuchen).
Im Hafen English Habour liegt die Maiden, ein vom jordanischen König Hussein I gesponsertes Segelboot nur für Mädchen (https://blog.themaidenfactor.org/2020/01/20/maiden-and-you-in-the-caribbean-600/). Das Boot will an einer Regatta „Caribbean 600“ teilnehmen, die über 600 Meilen und um 11 karibische Inseln geht.

Unterwegs finden wir diese tote Tarantel. Sie gelten zwar als aggressiv, jedoch ist ihr Gift nicht sehr stark und vor allem nicht tödlich.
Von Antigua wollen wir weiter nach St.Kitts. Eigentlich war geplant mit der Aphrodite gemeinsam weiterzusegeln, aber aus gesundheitlichen Gründen müssen sie unterbrechen und fliegen nach Deutschland zurück.












































