Bahamas 12.-22.05.2020

Geplant war, aussen an den Bahamas vorbei zu segeln um den Flachwassergebieten, in denen nachts das Navigieren recht schwierig ist, auszuweichen. Da sich aber ein Sturm im Norden der Bahamas ankündigt, haben wir die Pläne geändert, wie so oft.

Wir entscheiden uns durch die Bahamas zu segeln, noch rechtzeitig bekommt Natascha per Mail die angefragte Erlaubnis die Bahamas in Coronazeiten zu durchqueren. Wir dürfen jedoch nirgendwo an Land gehen.

Mit besten Bedingungen segeln wir an den British und US Virgin Islands, an Puerto Rico, der DomRep und den Turks und Caicos Inseln vorbei, diesmal leider ohne sie besuchen zu können.

Am 17. Mai wollen wir auf der unbewohnten Bahama-Insel Samana eine Nacht verbringen und uns etwas ausruhen. Natascha steht vorne am Bug um uns durch das flache Wasser zu lotsen – das ist die sogenannte Augapfelnavigation. Seekarten sind hier sehr ungenau. Dies geht am Besten wenn man eine hochstehende Sonne hat, dann kann man an der Wasserschattierung die Tiefe und etwaige Korallenköpfe gut erkennen. Je dunkler das Wasser – desto tiefer. Türkises Wasser ist, wie auf dem rechten Bild zu sehen, nur ca. 2m tief. Oben erkennt man als dunklen Schatten einen Korallenkopf der manchmal nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche ist. Wir ankern in der riesigen Bucht, kein weiteres Boot ist hier.

Hinter dem Korallenriff liegt man recht ruhig, wir schnorcheln um unser Boot herum, mehrere Rochen und Schildkröten sind unsere Nachbarn.

So hatten wir uns die Karibik vorgestellt, nach einem Morgenbad bringen wir unsere Induktionsplatte ins Cockpit und braten hier unser Frühstücksomlett.

Weiter geht es durch die Bahamas. Teilweise sind Flachwassergebiete (2-4m) so groß wie halb Deutschland und das Wasser hat eine unbeschreibliche Farbe.

Wir ziehen den Kiel etwas ein und können recht unbeschwert diese Bereiche passieren.

Am neuen Geräteträger wird die Hängematte aufgespannt und Natascha macht es sich gemütlich.

Jochen genießt eine Unterwasserdruckmassage.

Der Wind ist für 2 Tage komplett eingeschlafen. Der Atlantik sieht aus wie der Plattensee und wir müssen motoren.

Natascha zaubert einen leckeren Apfelkuchen, abends gibt es den tollen Cecina Schinken den uns die Spanier empfohlen hatten (bei Carefoure für 8$ zu haben).

Nassau, die Hauptstadt der Bahamas mit einer merkwürdigen Architektur.

In einer Bucht bei Nassau ankern fast 2 Dutzend Kreuzfahrtschiffe, die auf Grund der Coronakriese zeitweilig ausser Dienst gestellt wurden.

In der gleichen Nacht kreuzt uns ganz nah das größte Kreuzfahrtschhiff der Welt, die Harmony of the Sea.

In der nächsten Nacht segeln wir durch eine riesige Gewitterfront, die Blitze kommen im Sekundentakt und erhellen den Nachthimmel gespenstisch. Zum Glück überstehen wir dies unbeschadet, Handy, Sat.Telefon und Tabletts verschwinden allerdings, vermeintlich sicher vor einem Einschlag, im Backofen als dem Faradeyschen Käfig.

Wir müssen unseren Einreisewunsch in die USA über die App ROAM bei Homeland Security anmelden. Nach einigen Veruchen (geht erst als wir US Mobilfunkempfang haben) haben wir Erfolg. Innerhalb von 24 Stunden müssen wir bei Customs und Immigration am Flughafen in Fort Pierce vorstellig werden. Fort Pierce wurde uns empfohlen, weil es hier recht unkomliziert vonstatten gehen soll.

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