St. Kitts und Nevis 20.-22.02.2020

Wir segeln nach Saint Kitts – eigentlich Saint Christopher, aber scheint wohl allgemein als zu lang empfunden zu werden. In der Bucht vor Basseterre gibt es erheblichen Schwell, wir haben Glück und finden einen Platz im Fischereihafen.

Vorher wollen wir noch dort einklarieren wo es in der Karibik-Segler-Bibel von Chris Doyle beschrieben ist. Aber die Zeit ist selbst über die neueste Ausgabe von „The Cruising Guide to the Northern Leeward Islands Anguilla to Montserrat“ 15th Edition 2018/2019 hinweggegangen. Ansonsten findet man aber in der ganzen Bücherreihe von Chris Doyle schon wirklich gute Informationen zu den Ankerbuchten, der Navigation dorthin, guten Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Trotzdem gelingt uns das Einklarieren, ist aber wie jedesmal mit erheblichem Aufwand verbunden. Man muss immer zu 3 verschiedenen Stellen, und das sowohl beim Einklarieren als auch beim Ausklarieren:

  1. Portauthority
  2. Immigration
  3. Customs.

Unglücklicherweise sitzen die drei oft sogar an unterschiedlichen Stellen. Und dann hat man jede Menge Papier auszufüllen. Es gibt zwar ein Internet-Tool mit dem Namen „Sailclear“ das man für Ein- und Ausreise nutzen kann. Allerdings werden die übertragenen Daten (Schiffsdaten, Crewlisten, Angaben zu Alkohol, Zigaretten, Waffen, Tieren usw.) von den allerwenigsten Inseln in ihren Prozess übernommen. Papier hat immer noch Vorrang – und am Besten alles 2 mal ausfüllen, einmal für Immigration, einmal für Customs.

Wenn man innerhalb von 24 Stunden nach dem Einklarieren allerdings wieder ausreist, kann man meistens das Ausklarieren gleich mit machen. Da uns Basseterre nicht allzuviel zu bieten scheint, nutzen wir diese Möglichkeit.

Wir sind das einzige private Segelboot im Hafen. Neben uns schwimmen in Käfigen dutzende Lobster, ein Kofferfisch umrundet die gefangenen Lobster ständig.

Der zentrale Platz soll dem Trafalgar Platz in London nachempfunden worden sein – naja, den hab ich anders in Erinnerung. Seit 1983 ist St. Kitts und Nevis unabhängig. Die Inseln leben heute vor allem vom Tourismus, 2 Kreuzfahrer liegen im Hafen und tausende Urlauber strömen durch die Stadt. Direkt neben den Anlegestellen der Kreuzfahrtschiffe ist oft eine eigene kleine Stadt aufgebaut die ein bisschen wie eine Filmkulisse aussieht. Dort haben die Geschäfte alles was Urlauber so brauchen – Schmuck vor allem mit vielen Diamanten und Tansanitschmuck, teuerste Uhren (Glashütte und Nomos sind dabei), Markenklamotten, Kosmetik, Handtaschen, Zigaretten, Alkohol und das alles steuerfrei. Ich glaube jedoch, das wenn das teure Zeugs dem Zoll bei der Wiedereinreise auffällt, eine gehörige Summe fällig wird. Naja, muss jeder selber wissen.

Nette Strassenszene während eine Demo der Labour-Partei in Basseterre, die Polizei ist überall präsent und hervorragend ausgerüstet.

In einem Strassencafe werden kleine Affen gehalten um Touristen anzulocken, so auch uns.

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