St. Vincent 05.-16.12.2019

Die ARC hat, wie bei allen anderen Häfen in denen wir Station gemacht haben, auch für St.Vincent ein kleines Touristikprogramm angeboten. Hier sind wir im botanischen Garten von Kingstown – der Hauptstadt von St.Vincent un den Grenadinen (SVG).

Bis 1979 waren die SVG britische Kolonie. Heute gehören sie noch zu Commonwealth. Auf den Münzen (East Carribian Dollar heisst die Währung, umgangssprachlich EasyDollar) sieht man das Porträt von Queen Elisabeth.

Jochen trainiert in Ermangelung eines Wasserballs mit einer Kokusnuss, direkt gegenüber der Marina ist auf der Insel Young Iland ein schöner Strand der zu einem Hotel gehört.

Wir fahren mit einem Bus zum einzigene Vulkan der Insel. Er ist 1979 das letzte Mal ausgebrochen. Damals gab es viele Tote, aber heute soll es ein gutes Vorwarnsystem geben. Wir vertrauen darauf und besteigen den Vulkan. Das stellt sich als eine wirklich anstrengende Wanderung heraus. Es geht zuerst durch den beeindruckenden Regenwald. Bei der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit versagen die besten Hightech-Textilien die man kriegen kann. Es sind ca. 350 Höhenmeter zu steigen. Unterhalb des Vulkankraters gibt es nur noch Geröll und es pfeifft ein eisiger Wind. Wir hatten zum Glück Jacken dabei. Die Sicht war leider ziemlich schlecht durch die tiefhängenden Wolken. Daher gibt es keine Foto wie ein Vulkan von innen aussieht.

Wir waren in den Skipperbriefings schon vorgewarnt worden, das hier in der Karibik zum Teil andere Regeln gelten als in Europa. So soll man sich IMMER VORHER genau sagen lassen was etwas kostet und was man genau dafür bekommt. Aber auch dann gibt es Situationen in denen unser Verständnis nicht dem der anderen entspricht. Das Foto zeigt einen Mann der in der Marina die Boote putzte. Wir hatten ihn vorher auf einem anderen Boot gesehen und fanden das er es gut gemacht hat. Als er uns fragte, haben wir einen Preis von 60 US Dollar für das ganze Boot als angemessen betrachtet. Er meinte aber nach 2 Stunden fertig zu sein, ohne das z.B. die Edelstahlteile geputzt waren. Auf unsere Frage erklärte er, das ‚Cleaning‘ und ‚polishing‘ etwas anderes seien und wir das nicht bestellt hätten. So hatte er einen Stundenlohn von 30 US Dollar. In St. Vincent beträgt der Durchschnittslohn pro Tag 15 US Dollar. Trotz Jochens Ärger haben wir bezahlt und das unter ‚Erfahrung‘ abgebbucht.

Einige Segler hatten ähnliche Erlebnisse mit Taxifahrern. Wir haben uns ausschliesslich von den lokalen Kleinbussen fahren lassen. Das ist ein ganz besonderes Erlebnis. Man stellt sich an die Strasse (man fährt hier links!) und hebt die Hand. Schon nach kurzer Zeit stoppt ein Kleinbus, vergleichbar mit einem VW-Transporter aber hier fahren fast nur japanische, koreanische oder chinesische Autos. Meist haben die Reifen kein Profil und die Stossdämpfer haben ihre beste Zeit auch hinter sich. Dafür ist die Hupe ständig im Einsatz und im Wagen dröhnt unendlich laute Musik. Zusätzlich zum Fahrer gibt es einen Mann der ist für das Auf- und Zuschieben der Tür und das Kassieren des Fahrgeldes zuständig ist. Meist sind schon alle der regulären 13 Plätze besetzt wenn der Bus hält. Aber wie durch ein Wunder passen immer noch mehr Menschen hinein. Da sitzt man am Ende fast dem Nachbarn auf dem Schoss aber immerhin werden so bis zu 23 Passagiere transportiert. Von der Marina bis nach Kingstown ins Stadtzentrum kostet so eine Fahrt 2 EasyDollar pro Person d.h. ca. 65Cent.

Die anderen Fahrgäste schienen immer ganz gelassen zu sein, während wir bei jedem Überholmanöver gezittert haben. Nur einmal ist bei einer zu scharfen Bremsung ein Auto hinten draufgefahren. Gott sei Dank ist keinem was passiert.

Einige kleinere Reparaturen werden durchgeführt, wir hatten aber keinere größeren Schäden auf der Überfahrt.

Nach über 6 Wochen verläßt uns Holger, er freut sich auf seine Familie und will Weihnachten zu Hause sein. Wir hatten eine schöne harmonische Zeit miteinander! Danke das Du dabei warst!

Wie man sieht regnete es bei der Abfahrt. Gar nicht ungewöhnlich, denn es gibt täglich mehrere heftige Regenschauer. Nur so kann diese üppige Vegetation gedeihen.

Es wird ausgiebig gefeiert, so auch den 55. Geburtstag von Andreas von der Santa Esmeralda!

Am letztem Abend in St. Vincent lösen wir unseren gewonnen ARC-Gutschein für ein Dinner ein. Wir machen uns fein und fahren mit der hoteleigenen Fähre auf eine nahe Insel. Ein schöner Abend und zugleich Abschied von der ARC, wir werden in den nächsten Tagen aber bestimmt viele ARC-Boote wieder treffen.

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